Die vergessenen Bewohner von Kifl Haris

Das Grab von Nun in Kifl Haris, ©EAPPI
Das Grab von Nun in Kifl Haris, ©EAPPI

Kifl Haris ist ein Ort mit ca. 3.200 Einwohnern. Die jüdische Überlieferung bringt ihn in Verbindung mit Timnath-heres (auch Timnath-serah), in der Bibel als der Ort genannt, an dem Josua begraben wurde[1], ebenso wie dessen Vater Nun und Weggefährte Caleb. Die Geschichte des heutigen Dorfes Kifl Haris lässt sich etwa 1.000 Jahre zurückverfolgen. In ihm befinden sich drei historische Grabmale, von denen die Einheimischen sagen, dass dort die drei islamischen Propheten „Thu al Kifl“, „Thu an Nun“ und „Yosha“ begraben liegen. Sowohl für die jüdische als auch für die islamische Tradition ist dieser Ort also von zentraler Bedeutung. Dennoch, oder teilweise gerade deswegen, ist der Ort Kifl Haris großen Problemen ausgesetzt.

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Dem Erdboden gleichgemacht

Sechs Tage sind vergangen, seit die Jerusalemer Stadtverwaltung, das israelische Militär und die Zivilverwaltung des israelischen Militärs mit drei Bulldozern anrückten und das Haus von Raed Salameh Mahmoud Abu Tarboushs Familie und der seines Bruders zerstörten. Wir hörten davon durch eine Benachrichtigung von UNOCHA und machen uns auf den Weg, um den Familien mit einem Besuch unsere Solidarität zu zeigen.

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Wenn wir einfach nur Menschen sein dürfen

Jihad ist eine resolute und gleichzeitig herzliche Frau. Sie leitet das Women’s Development Center in Anabta, einem kleinem Städtchen zwischen Tulkarm und Nablus. Als Lisa, die aus Irland stammt und die einzige Frau in unserem Team aus drei EAs hier in Tulkarm ist, davon hört, dass es ein solches Zentrum für Frauen gibt, ist es ihr sofort ein Herzensanliegen, dieses Zentrum zu besuchen, um etwas über die Situation von Frauen in der palästinensischen Gesellschaft zu erfahren.

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Nawal hat es geschafft: Eine Schule für Al Jiftlik

Nach einem Treffen mit Nawal, einer Englischlehrerin in Al Jiftlik (Jordantal)[i], waren wir voller Hoffnung, weshalb ich dieses Interview gerne teilen würde. Diese beeindruckende Frau zeigt, dass ein Festhalten an der Vision von Frieden und einem Ende der Besatzung möglich ist, und sie kann uns allen Hoffnung geben.

Karte © UNOCHA. In unmittelbarer Nähe der Gemeinde Al Jiftlik befindet sich eine große israelische Militärbasis (grau), Trainings- und Schießgelände (grau gepunktet), mehrere israelische Siedlungen (weinrot) und der Checkpoint Hamra (blau).
Karte © UNOCHA. In unmittelbarer Nähe der Gemeinde Al Jiftlik befindet sich eine große israelische Militärbasis (grau), Trainings- und Schießgelände (grau gepunktet), mehrere israelische Siedlungen (weinrot) und der Checkpoint Hamra (blau).

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Wem gehört das Land?

Ibrahim ist ein schlanker, stattlicher Mann in den Fünfzigern. In ruhigen Worten erläutert er uns die Geschichte seines Kampfes um sein Land. Farata, das Dorf, in dem Ibrahim mit seiner Familie lebt, liegt am östlichen Rand einer der beiden „Siedlungsfinger“, die von Qalqiliya aus tief in die Westbank bis an die Stadtgrenzen von Nablus hineinragen.

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Übernachten verboten: Wadi Qana Revisited

Wadi Qana, die Häuserkette auf dem Bergkamm im Hintergrund des Bildes gehört zu einer israelischen Siedlung ©EAPPI
Wadi Qana; die Häuserkette auf dem Bergkamm im Hintergrund des Bildes gehört zu einer israelischen Siedlung ©EAPPI

Jetzt bin ich gut drei Wochen im „Heiligen Land“ und die Zeit ist wie im Fluge vergangen. Wenn ich aufgefordert wäre, meine Eindrücke dieser ersten Tage in einem Satz zusammenzufassen, dann würde ich antworten: Die Menschen, denen wir bisher begegnet sind, öffnen dankbar ihre Herzen, dankbar dafür, dass sie Menschen gegenüber stehen, die ihnen zuhören und denen sie mit großer Offenheit und Herzlichkeit ihre Sorgen und Nöte berichten können.

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Ibziq – die Konsequenzen der militärischen Präsenz

Ein Besuch in der kleinen Gemeinde Ibziq im Norden der West Bank lässt mich nicht los. Wir treffen dort Saltiya und Aziz, die uns aus ihrem Alltag berichten, von regelmäßigen temporären Vertreibungen aufgrund von Militärtrainings bis hin zu Verlusten in den Familien durch zurückgelassene Munition.

Die Gemeinde Ibziq in der Nähe von Tubas, die grau gepunkteten Flächen sind militärische Sperr- und Übungsgebiete; Karte ©UNOCHA
Die Gemeinde Ibziq in der Nähe von Tubas, die grau gepunkteten Flächen sind militärische Sperr- und Übungsgebiete; Karte ©UNOCHA

Ibziq liegt sehr abgelegen im Jordantal, recht weit entfernt von der nächsten asphaltierten Straße oder dem nächsten Dorf.

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Ein Brunnen im Wadi Qana

Brunnenreparatur im Wadi Qana; ©EAPPI
Brunnenreparatur im Wadi Qana; ©EAPPI

Letzte Woche habe ich das Team in Tulkarem-Qalqilya für ein paar Tage besucht, um mehr über die dortigen Herausforderungen und Auswirkungen der Besatzung zu erfahren. Eine Aktivität sticht dabei besonders hervor: der Besuch der Gemeinde Deir Istiya. Wir trafen dort Rizek, Newaf und Mouyad, die uns baten, bei der Reparatur eines Brunnes anwesend zu sein.

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Begleitung im Jordantal

Mahyoub mit seinen Schafen; ©EAPPI
Mahyoub mit seinen Schafen; ©EAPPI

Obwohl ich erst seit knapp zwei Wochen in Jericho bin, kommt es mir schon viel länger vor. Ich habe das Gefühl, das Jordantal von Jericho im Süden bis Bardala im Norden mit seinen Menschen und deren Geschichten langsam zu kennen. Besonders die Besuche bei Mahyoub sind inzwischen so, als würden wir zu einem alten Freund kommen.

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Ameer am Checkpoint

Ameer bei seiner frühmorgendlichen Arbeit am Checkpoint ©EAPPI
Ameer bei seiner frühmorgendlichen Arbeit am Checkpoint ©EAPPI

Ameer* ist viel länger und öfter als wir am engen Checkpoint 300 in Bethlehem anwesend. Wenn wir morgens um 4 Uhr erscheinen, ist er oft schon dort. Er hat sich am Ende des Betonganges einen Hochstuhl gebastelt, den er ankettet, damit er ihn täglich wiederfindet. Dort sitzt er oft stundenlang und lässt die Tausenden vorbeiziehen, die nach Israel rübergehen, um – meist auf den Baustellen – Geld zu verdienen, da es auf palästinensischer Seite zu wenig Arbeit gibt.

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