Im Juni 2001 richteten die Kirchen in Jerusalem eine dringende Bitte um Unterstützung an die ökumenische Delegation, die Israel und die besetzten palästinensischen Gebiete besuchte. Diese Bitte wurde im August 2001 während der internationalen ökumenischen Konsultation in Genf wiederholt. Daraufhin empfahl der Exekutivausschuss des Ökumenischen Rats der Kirchen (ÖRK) im September 2001, „ein Begleitprogramm auszuarbeiten, das eine internationale ökumenische Präsenz vorsieht“, sich auf die Erfahrungen der christlichen Friedens-Teams stützt und diese weiter ausbaut.
Im Sommer 2002 begann die erste Gruppe von „Ökumenischen Begleiter*innen“ ihre Arbeit vor Ort. Freiwillige aus mittlerweile über 20 Ländern verbringen jeweils drei Monate in internationalen Teams in einem von sieben Einsatzorten. Das Programm wird von einem internationalen Team in Genf und Jerusalem koordiniert.
Vision
Das Ökumenische Begleitprogramm in Palästina und Israel (EAPPI) unterstützt lokale und internationale Anstrengungen, die israelische Besatzung zu beenden und zu einer Lösung des israelisch-palästinensischen Konflikts durch einen gerechten Frieden beizutragen. Alle Aktivitäten stützen sich auf das Völkerrecht und die einschlägigen UN-Resolutionen.
Mission
Der Auftrag von EAPPI ist es, Palästinenser und Israelis bei ihren gewaltlosen Aktionen zu begleiten und gemeinsame Anstrengungen zur Beendigung der Besatzung zu unternehmen. Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen des Programms beobachten die Lage vor Ort und melden Verstöße gegen die Menschenrechte und das humanitäre Völkerrecht. Sie unterstützen Aktionen gewaltlosen Widerstands an der Seite lokaler christlicher und muslimischer Palästinenser und israelischer Friedensaktivisten, gewähren Schutz durch ihre gewaltlose Anwesenheit, setzen sich für politische Veränderungen ein und üben ganz allgemein Solidarität mit den Kirchen und allen, die sich gegen die Besatzung wenden.
Grundsätze
EAPPI stützt sich auf die Grundsätze des humanitären Völkerrechts und auf international anerkannte Menschenrechte. Eines der wichtigsten Prinzipien von EAPPI ist Unparteilichkeit. Der EAPPI-Verhaltenskodex bekräftigt Folgendes: „Wir ergreifen in diesem Konflikt für keine Seite Partei und diskriminieren niemanden. Wir sind aber nicht neutral, wenn es um die Einhaltung der Menschenrechts-Grundsätze und der Prinzipien des humanitären Völkerrechts geht. Wir stehen den Armen, Unterdrückten und Ausgegrenzten solidarisch zur Seite. Wir wollen alle Parteien in diesem Konflikt auf faire, unvoreingenommene Weise in Wort und Tat unterstützen.“
Deutsche Organisationen haben die Entstehung und Entwicklung von EAPPI kontinuierlich begleitet. Schon in der ersten Gruppe von Ökumenischen Begleiter*innen, die im Sommer 2002 ihr Arbeit vor Ort aufnahmen, waren auch deutsche Freiwillige vertreten.
EAPPI in Deutschland
In Deutschland ist ein Koordinationskreis aus verschiedenen Organisationen für die Durchführung von EAPPI zuständig. Die offizielle nationale Koordination liegt in den Händen der Evangelischen Mission Weltweit.
Zu den weiteren am Programm in Deutschland beteiligten Organisationen gehören die folgenden: