In Beit Hanina, einem Stadtteil Ost-Jerusalems, verlieren 15 Menschen ihre Heimat – und Ökumenische Begleiter*innen erleben die Folgen von jenen Abrissbefehlen, die seit 2009 schon fast 10.000 Menschen obdachlos gemacht haben. Denn diese ist nur eine von Tausenden Hauszerstörungen, die Palästinenser in Ostjerusalem und den anderen israelisch besetzten Gebieten in den vergangenen zehn Jahren zu erleiden hatten.
Die Nachricht kommt um acht. Die Bagger rücken 15 Minuten später an. Genau diese Viertelstunde bleibt, um wenigstens die wichtigsten Wertgegenstände aus einem Dutzend Lebensjahren zu sichern. Dann kann die Familie Rajabi nur noch zuschauen, wie ihr Haus in Beit Hanina, einem palästinensischen Wohnort nördlich des Jerusalemer Zentrums, zertrümmert wird. Wenige Stunden später, als die Ökumenischen Begleiter*innen des EAPPI-Programms eintreffen, sind die Soldaten, die das Ostjerusalemer Viertel umstellt haben – mehr als 200 waren es nach Darstellung der Betroffenen – schon wieder abgezogen. Und aus dem zweigeschossigen Gebäude ist eine knapp zwei Meter hohe Schicht aus Beton- und Eisentrümmern geworden, zwischen denen die Familienmitglieder versuchen, noch etwas von dem darunter begrabenen Hab und Gut aufzufinden.
