RECHT
In Gittergängen lange Schlangen
Schreie, Frust
Erwartungsvolles Bangen
Eingepfercht
Warten mit gesenktem Blick
Und trotz allem noch Hoffnung
im Gesicht
RECHT
In Gittergängen lange Schlangen
Schreie, Frust
Erwartungsvolles Bangen
Eingepfercht
Warten mit gesenktem Blick
Und trotz allem noch Hoffnung
im Gesicht
Um 2:20 h aufstehen um zu frühstücken.
Um 2:50 h gehst du zum Taxi und fährst mit drei anderen Männern zum Checkpoint, den du um 3:20 h erreichst.
Morgengebet am Checkpoint.
Du reihst dich ein in eine der drei Schlangen am Checkpoint, setzt dich neben andere Arbeiter auf den Boden oder auf einen der mitgebrachten Eimer, denn du bist todmüde.
Seit Ende April bin ich mit meinem kleinen Team von 3 EAs (Ecumenical Accompaniers) im Standort in Tulkarm. Es handelt sich überwiegend um ein sehr fruchtbares landwirtschaftliches Gebiet, in dem viele Bewohner vom Ackerbau leben. Da Tulkarm am Fuße des palästinensischen Berglandes liegt, treten hier viele Wasserquellen zu Tage. Viele der örtlichen Brunnen haben bereits vor der israelischen Staatsgründung existiert und deshalb ist das Wasserproblem in diesem Gebiet vergleichsweise klein.
erschienen im Schneller-Magazin 02/2016
Wir verlassen Bethlehem Richtung Süden und kommen nach Beit Fajjar – ein Dorf, das in den B- und C-Gebieten des Westjordanlands liegt und somit der israelischen Militärverwaltung unter-liegt. Nach einer mehrtägigen Straßensperre ist ein Zugang heute wieder möglich. Ein Dorf „abgeriegelt“ – was bedeutet das?
Die beiden Fußballteams von Um al Kheir und Susiya treffen sich zu einem Freundschaftsspiel an einem Donnerstag im März. Beide Dörfer liegen in den sogenannten C-Gebieten der South Hebron Hills und streiten seit vielen Jahren mit israelischen Behörden um eine rechtmäßige Anerkennung. Während die Menschen in Um al Kheir umsiedeln sollen, weil ihr Dorf direkt an die israelische Siedlung Karmel grenzt, sind Familien in Susiya in ihrer Existenz bedroht, da ihr ursprüngliches Dorf 1986 aufgrund seiner archäologischen Bedeutung in ein Museum umgewandelt wurde. Seitdem leben sie „illegal“ auf ihrem angrenzenden Farmland.
Gemeinsam mit vier Hirtenjungen aus Susiya und ihrer Herde sind wir in der hügeligen Landschaft von Masafer Yatta unterwegs. Die Frühlingssonne scheint, eine leichte Brise weht und die Wiesen leuchten in hellem Grün. Schafe und Ziegen erfreuen sich an dem frischen Futter und grasen genügsam.
Das Thema Wasser ist eines der wichtigsten in der Westbank und besonders im Jordantal. Fahren wir über Land in die Gemeinden, zu den Bauern, den Arbeitern und Arbeiterinnen oder den Hirtenfamilien, dann berichten sie über den Wassermangel, die Höhe der Wasserpreise, das Fehlen oder die Zerstörung von Wasserinfrastruktur.
Wie lebt es sich in einer israelischen Stadt, in der seit 15 Jahren Raketen militanter palästinensischer Gruppierungen aus dem Gazastreifen menschliches Leid verursachen? In einer Stadt, in deren unmittelbarer Nachbarschaft drei Gazakriege (2008, 2012, 2014) immense Verwüstungen und tausende Tote hinterlassen haben? Wir haben die Friedensaktivistin Nomika Zion in Sderot getroffen und von ihr erfahren dürfen, wie der Alltag knappe drei Kilometer entfernt vom Gazastreifen aussieht.
Zugegeben, auch mir fällt es manchmal schwer, diesem Gefühl der Hoffnungslosigkeit zu widersprechen, denn was weiß ich schon vom tatsächlichen Gefühl der Ohnmacht angesichts der seit Jahrzehnten andauernden Strapazen und Enttäuschungen im Heiligen Land. Doch höre ich auch andere Stimmen, für die das Wort „inshallah“ („so Gott will“) eine andere, eine lebenswertere Zukunft in Aussicht stellt…