Besatzung muss ein Ende haben!

Abu Khamis
Abu Khamis

„Meine größte Hoffnung ist, dass wir irgendwann in unser Dorf in der Negev-Wüste zurückkehren können, aus dem wir 1948 fliehen mussten. Solange dies jedoch nicht möglich ist wünsche ich mir, dass mein Dorf Khan al Ahmar an seinem jetzigen Standort erhalten bleibt und nicht wie angekündigt von den israelischen Behörden zerstört wird. Wir wollen, dass unser Recht hier zu leben und unsere Herden im Umland zu weiden anerkannt wird. Wir wollen endlich wie andere Gemeinden ein normales Leben führen, eine stabile Infrastruktur aufbauen, mit Schulen, Kindergärten und medizinischer Versorgung.“

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Das einsame Dorf

„Ich kann euch nicht in dieses Dorf gehen lassen, das ist gefährlich. Das ist ein muslimisches Dorf. Die Einwohner werfen Steine auf Fremde und schießen sogar manchmal auf sie“, sagte der Soldat an dem Checkpoint zu uns.

Wir waren auf dem Weg in das Dorf „An Nu´man“. Wir mussten den Checkpoint, an dem wir nun standen, nicht passieren, sondern wurden von den Soldaten zu ihm gerufen. Die Straße, die nach An Nu´man führt, ist mit einer Schranke verschlossen, der Fußgänger Checkpoint nicht besetzt.

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Der Albtraum vom Eigenheim

Hauszerstörung in Al Walaja
Hauszerstörung in Al Walaja

Es gibt Geräusche, die sich einem ins Gedächtnis einbrennen und die man nicht wieder vergisst. Für mich ist es zum Beispiel der Ruf des Muezzins in der Altstadt von Jerusalem, oder der Wind, der durch die Olivenbäume in den Feldern um Bethlehem geht. Beide Geräusche verbinden mich automatisch mit den entsprechenden Bildern. Die Geräusche sind wie eine Art Zeitmaschine, die mich an den Ort zurückbringt, an dem ich sie gehört habe. Nicht nur die Bilder kommen zurück, sondern auch das Gefühl und die Gerüche.

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Stimmen aus Susiya vor der drohenden Räumung

Teile des palästinensischen Susiya, am rechten oberen Bildrand die Ausgrabungsstätte/Old Susiya
Teile des palästinensischen Susiya, am rechten oberen Bildrand die Ausgrabungsstätte/Old Susiya

Noch bevor ich mich als EA beworben hatte und ohne je vorher in Palästina gewesen zu sein, hatte ich schon den Namen Susiya gehört. Susiya ist eine Hochburg des friedlichen Widerstands, die es innerhalb der letzten zehn Jahre geschafft hat, international wahrgenommen zu werden. Für den 26.Februar war ein Gerichtsurteil über die Zerstörung der Gemeinde erwartet wurden, seither wird der Termin immer wieder verschoben.

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Dkaika – ein Dorf am Ende der Welt

Dkaika - Karte UNOCHA-OPT
Dkaika – Karte UNOCHA-OPT

Dkaika liegt im äußersten Süden des Westjordanlands, ganz am Rande der South Hebron Hills in Area C, die unter vollständiger israelischer Kontrolle steht. In unmittelbarer Nähe befindet sich die Grüne Linie, die Waffenstillstandsgrenze von 1949, die heute international als Grenze zwischen Israel und den palästinensischen Gebieten anerkannt wird. Die Trennbarriere wurde hier noch nicht gebaut, an vielen anderen Stellen der Westbank schneidet sie als Mauer oder Zaun tief in palästinensisches Gebiet ein. Und auch die geplante Route nahe Dkaika würde nicht der Grünen Linie folgen (siehe Karte). Obwohl das Dorf nur ungefähr 30 km von unserer Basis in Yatta entfernt liegt, benötigen wir mit unserem Fahrer mehr als 40 Minuten dorthin, das letzte Stück ist Piste und das allerletzte Stück gehen wir zu Fuß.

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Doch, sie ist noch da, meine Sympathie für dieses Land!

Friedenstaube an der Mauer
Friedenstaube an der Mauer

Neben der „eigentlichen“ Arbeit, habe ich es mir inzwischen zur Hauptaufgabe gemacht, nach möglichst vielen, vor allem positiven Facetten in diesem Land zu suchen. Bei allem, was ich höre und erlebe, will ich dieses Land nicht bitter verlassen! Es gibt hier viele Wahrheiten – die auch ganz gegensätzlich nebeneinander stehen können: mittags schlucke ich an meinen Tränen, nachdem wir einen Palästinenser besuchen, dessen Neubau gerade abgerissen wurde – und abends gehe ich inspiriert von einem Vortrag eines Israeli und eines Palästinensers nach Hause. Der Israeli sagte „Vielleicht geht es auf einer spirituellen Ebene darum, Zusammensein und Trennung zu leben.“ Das erlebe auch ich als Herausforderung. Es ist so leicht, das was wir kennen, als die volle Wahrheit anzunehmen. Dagegen hilft nur: offen sein für das, was ganz unerwartet auch da ist.

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Erzwungene Umsiedlung

Kinder in Abu Nwar
Kinder in Abu Nwar

Wadi Nwar und Khan al Ahmar gehören zu einer Gruppe von Beduinen- und Hirtengemeinden, die laut Vereinter Nationen besonders gefährdet sind, gegen ihren Willen umgesiedelt zu werden. 2014 veröffentlichten die israelischen Behörden den sogenannten Nuweimah-Plan, der die Umsiedlung mehrerer Tausend Menschen aus ihren derzeitigen Dörfern in drei Beduinen-Townships vorsieht. In diesen Städten könnten die Beduinen und Hirten ihre traditionelle Lebensweise nicht weiterführen und müssten aufgrund des Mangels an Weideflächen große Teile ihrer Tierhaltung aufgeben, die heute für viele die Hauptlebensgrundlage darstellt (weitere Infos unter: http://www.ochaopt.org /content/bedouin-communities-risk-forcible-transfer-september-2014, Karte siehe unten).

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Fußball – Eine andere Form des Widerstands

Die Mannschaft aus Susiya beim Gruppenbild, im Hintergrund in Orange die Spieler aus Um al Kheir
Die Mannschaft aus Susiya beim Gruppenbild, im Hintergrund in Orange die Spieler aus Um al Kheir

Die beiden Fußballteams von Um al Kheir und Susiya treffen sich zu einem Freundschaftsspiel an einem Donnerstag im März. Beide Dörfer liegen in den sogenannten C-Gebieten der South Hebron Hills und streiten seit vielen Jahren mit israelischen Behörden um eine rechtmäßige Anerkennung. Während die Menschen in Um al Kheir umsiedeln sollen, weil ihr Dorf direkt an die israelische Siedlung Karmel grenzt, sind Familien in Susiya in ihrer Existenz bedroht, da ihr ursprüngliches Dorf 1986 aufgrund seiner archäologischen Bedeutung in ein Museum umgewandelt wurde. Seitdem leben sie „illegal“ auf ihrem angrenzenden Farmland.

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