Teil 2 der Portraitreihe: Unter Besatzung – Palästinensische und israelische Alltagsstimmen
Achiya Schatz in Hebron
„Ich kann niemals Palästinenser sein. Aber ich kann ein Israeli sein, der aus seinen Erfahrungen lernt und darüber spricht. Auf diese Weise kann ich mich der Besatzung als Israeli widersetzen. Als Israeli, der sein Land liebt, der aber dazu beitragen möchte, dass der Wandel kommt!“
Achiya Schatz bezeichnet dies auch als „co-Widerstand“ und bedient sich dabei der Worte Issa Amros, Palästinenser und Gründer der Youth Against Settlements (YAS)-Organisation. Ein Besuch im YAS-Haus ist fester Bestandteil seiner Breaking the Silence-Tour in Hebron – nicht nur wegen des fantastischen Ausblicks über die Altstadt. Achiya Schatz kann nur als ehemaliger Soldat sprechen. Die Perspektive der Besetzten müssten die Palästinenser*innen selbst erzählen. Achiyas Weg zu Breaking the Silence weiterlesen
Teil 1 der Portraitreihe: Unter Besatzung – Palästinensische und israelische Alltagsstimmen
Zu Besuch bei Hashem
Hashem (52) hat die EAs zu sich nach Hause eingeladen. Doch es ist nicht so einfach zu ihm nach Tel Rumeida zu kommen und es war in der Vergangenheit sogar fast unmöglich. Zunächst müssen wir den militärischen Kontrollpunkt passieren. Mit Ausnahme von uns Internationalen dürfen das nur diejenigen Palästinenser*innen, die in diesem Bereich von H2 auch wirklich wohnen. Danach quetschen wir uns an einem israelischen Krankenwagen vorbei, der Hashem zufolge dort die meiste Zeit parkt und den Zugang zu seinem Weg fast komplett blockiert. Hashem – Ein Leben am Limit weiterlesen
EAs mit Beduinen in den South Hebron Hills (Foto: Bjoern Moback)
Im Juli 2011 wurde in Yatta, ca. 20km südlich von Hebron, ein neues Placement eröffnet. Es soll den Bewohnern in der Region der South Hebron Hills, welche unter israelischer Kontrolle steht, Schutz bieten.
Die (Zelt-)Dörfer Susiya, Um al Kehr, Wadi Jhesch, Am Niyr, ASeefer stehen im Mittelpunkt unsere Arbeit. Sie sind vor allem von Hauszerstörungen und Siedlergewalt bedroht.
Das EAPPI-Team beobachtet auch den Metar Checkpoint, der täglich von ca. 1500-2000 Arbeitern genutzt wird. Außerdem begleiten die EAs Schulkinder durch den Beit Yatir Checkpoint.
Hebron ist die einzige Stadt in der West Bank, in der israelische Siedlungen direkt im Stadtgebiet liegen. Deshalb wurde sie 1997 im Hebronprotokoll geteilt und das Gebiet in dem sich die Siedlungen befinden unter israelische Kontrolle gestellt. Das führt zu erheblichen Einschränkungen für die palästinensische Bevölkerung und zu täglichen Übergriffen auf Palästinenser, die in unmittelbarer Nachbarschaft zu den Siedlungen leben.
Ökumenischer Begleiter in Hebron mit Kindern auf dem Weg zur Schule
Aufgaben des Teams sind deshalb vorrangig:
Begleitung von SchülerInnen und Lehrerinnen der Cordobaschule, die sich direkt gegenüber einer Siedlung befindet
Präsenz in der Altstadt einschließlich Checkpointbeobachtung rund um die Abrahams-Moschee/ Machpela
enge Beziehung zu Familien in der Altstadt und in Tel Rumeida, wo sich israelische Siedlungen befinden
Kontakt zu internationalen und lokalen Organisationen zur Sicherstellung des Informationsflusses über Verhalten von israelischen Siedlern und Soldaten
Interaktion mit israelischen Soldaten an den Checkpoints
Blick auf Yanoun und die israelische Siedlung auf dem Hügel (Foto: Jean Anderson)
Yanoun ist ein kleines Dorf mit ca. 100 EinwohnerInnen südöstlich von Nablus in der West Bank. Das Dorf liegt in der Nähe der israelischen Siedlung Itamar und wird überragt von Außenposten dieser Siedlung. Die Siedler von Itamar haben Yanoun und seine EinwohnerInnen in der Vergangenheit immer wieder belästigt und angegriffen.
Die Hauptaufgaben von EAPPI in Yanoun sind vor diesem Hintergrund:
internationale Präsenz zeigen, um damit die Siedler von weiteren Angriffen abzuhalten
Beziehungen zu den Familien im Dorf aufbauen, mit Kindern spielen und z. B. bei Englischhausaufgaben helfen
die umliegenden Dörfer besuchen und anwesend sein z. B. bei landwirtschaftlichen Arbeiten in der Nähe von Siedlungen, teilweise in Zusammenarbeit mit israelischen Friedensgruppen wie z. B. den Rabbinern für Menschenrechte