Qalandia Checkpoint

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RECHT

In Gittergängen lange Schlangen
Schreie, Frust
Erwartungsvolles Bangen

Eingepfercht
Warten mit gesenktem Blick
Und trotz allem noch Hoffnung
im Gesicht

Ewig langes Stehen
Hitze, Gestank
Stunden vergehen

Manche kommen zurück
Gründe nicht nachvollziehbar
Ergeben, bedrückt

Arbeiten, Beten, Krankenhaus,
Ein klein bisschen Freiheit,
Doch nur mit Genehmigung
Lässt man sie raus

Eingeengt
Die Luft so schlecht
Dicht aneinandergedrängt
WO ist das RECHT?

 

Der Checkpoint Qalandia liegt im äußersten Norden Ost-Jerusalems (siehe Karte am Ende), etwa 7 Kilometer entfernt von der international anerkannten Grenze zwischen Israel und Palästina (Grüne Linie). Um den Checkpoint zu passieren benötigen Palästinenser*innen in der Regel eine Genehmigung, die sie bei der sogenannten Zivilverwaltung beantragen, die wiederum dem israelischen Verteidigungsministerium unterstellt ist.

Es gibt Genehmigungen für Arbeiter*innen und Angestellte, für Kranke, für Gläubige. Ob man eine Genehmigung erhält hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab, manchmal ist es nicht ersichtlich, warum der Antrag auf ein solches „Permit“ abgelehnt wird. Arbeiter*innen müssen in der Regel neben dem Permit und ihren Ausweispapieren auch täglich ihre Fingerabdrücke auslesen lassen. Haben sie sich an der Hand verletzt oder erkennt die Maschine aus anderen Gründen ihre Abdrücke nicht, können sie nicht passieren. Dies kann unter Umständen den Verlust des Arbeitsplatzes bedeuten.

Durch den Checkpoint drängen sich jeden Morgen tausende Menschen. Wie schnell und effizient die Abfertigung erfolgt liegt im Ermessen der kontrollierenden Soldat*innen. Sie können die Menge warten lassen, minuten- oder auch stundenlang. Sie können willkürlich Drehkreuze und Durchgänge schließen. Wer morgens zum Checkpoint kommt weiß nie, wie lange es dauert oder ob man überhaupt passieren kann. Es ist diese allgegenwärtige Unsicherheit, die das Leben der Menschen unter Besatzung bestimmt.

In einer großen Wartehalle stehen die Menschen an, um sich dann in einen der drei extrem schmalen Gittergänge zu begeben, an dessen Ende ein Drehkreuz den Zugang zum Innenbereich des Checkpoints steuert. Hinter dem Drehkreuz sortieren sich die Menschen in mehrere Durchgänge ein, an denen sie Jacken und Taschen durch einen Metalldetektor laufen lassen und ihre unterschiedlichen Dokumente zur Identifikation an ein kugelsicheres Fenster halten sowie ihre Finger auf die Maschine zum Lesen der Abdrücke legen.
In einer großen Wartehalle stehen die Menschen an, um sich dann in einen der drei extrem schmalen Gittergänge zu begeben, an dessen Ende ein Drehkreuz den Zugang zum Innenbereich des Checkpoints steuert. Hinter dem Drehkreuz sortieren sich die Menschen in mehrere Durchgänge ein, an denen sie Jacken und Taschen durch einen Metalldetektor laufen lassen und ihre unterschiedlichen Dokumente zur Identifikation an ein kugelsicheres Fenster halten sowie ihre Finger auf die Maschine zum Lesen der Abdrücke legen.

 

Ein kleiner Junge wartet geduldig mit seinem Vater in einem der Gittergänge.
Ein kleiner Junge wartet geduldig mit seinem Vater in einem der Gittergänge.

 

Ein Mädchen hält sich im Gedränge verzweifelt an ihrer Mutter fest, um nicht verloren zu gehen.
Ein Mädchen hält sich im Gedränge verzweifelt an ihrer Mutter fest, um nicht verloren zu gehen.

 

Um das Kleine nicht zu gefährden trägt die Mutter die Babyschale auf dem Kopf und wird dabei von mehreren Frauen unterstützt.
Um das Kleine nicht zu gefährden trägt die Mutter die Babyschale auf dem Kopf und wird dabei von mehreren Frauen unterstützt.

 

© United Nations Office for the Coordination of Humanitarian Affairs - Occupied Palestinian Territory
© United Nations Office for the Coordination of Humanitarian Affairs – Occupied Palestinian Territory

 

Monika, September 2016

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